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Ein offenes Ohr für too much all at once
Projektart
Text-Performance
Datum
2022
Standort
Mousonturm, Ffm
„Frei Zuhören ist Zuhören auf alle möglichen Möglichkeiten, die uns zu hören möglich sind, egal was gerade getan wird oder zu tun ist, sonst wäre es nur ein notwendiges oder zufälliges Zuhören und damit kein wirklich freies. Es beinhaltet alles ohne Ausnahme. Alltag, Natur, Gedanken, Musik, musikalische Geräusche, unmusikalische Geräusche, Handyklingeln, Handyvibrieren, Musik aus Handylautsprechern, Handyanrufe in Hörweite, Handyweckerklingeln im Nebenzimmer, Handygekreische, wenn man das Handy weggenommen bekommt, Handybildschirmbruchgeräusche, wenn man die Handygeräusche nicht mehr hören kann, Industrielärm, Vogelgezwitscher, Hundegebell, Gewitter, Schallmauerdurchbrechungen, Schalldämpferschützen beim Ausatmen kurz vor dem Schuss auf das nächste Opfer, Panzerhaubitzen, Unterwasserturbinenanlagen, während sie Unterwasserlebewesen durch Unterdruck zeitgleich das Trommelfell und die Schwimmblase zum Platzen bringen und natürlich die Klangschalen, an denen die Sterne am Himmelszelt aufgehängt sind.“
Die Arbeit folgt Pauline Oliveros Aufforderunng Hören als „listening in as many ways as possible to everything that can possibly heard at once“ zu verstehen. Wie können wir die Informationsflut unseres vernetzten Lebens bejahen und einmal offen für alles auf einmal zu sein? Die Arbeit folgt dem Wunsch nach einer radikalen Aufmerksamkeit und versucht, die Welt nicht aus den Augen/Ohren zu verlieren.
Text und Bild: Björn Fischer
gefördert vom Fonds Darstellende Künste aus Mitteln der Beauftragten der Bundesregierung
für Kultur und Medien im Rahmen von NEUSTART KULTUR